Ein Zufluchtsort abseits von Hupen, Smog und Geschäftigkeit. Der Nationalpark der Wälder des Casentino vermittelt ein Gefühl des Friedens mit der Natur und der Umwelt. Düfte, majestätische Bäume, umhüllende Blätter – es ist leicht, von der Schönheit und den fließenden Wasserströmen überwältigt zu werden.
Bagno di Romagna ist das Tor zum Nationalpark der Casentinesi-Wälder, Monte Falterona, Campigna, der sich über eine Fläche von etwa 36.000 Hektar erstreckt, die zu gleichen Teilen auf die Emilia Romagna und die Toskana verteilt ist und auch Gebiete in den Provinzen Forlì-Cesena, Arezzo und Florenz umfasst. Die uralten Buchenwälder des Nationalparks und des Riserva Integrale di Sasso Fratino (Integrales Schutzgebiet von Sasso Fratino) wurden von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen: robuste und langlebige Bäume, die eine Quelle des Stolzes für unsere unberührte Romagna darstellen. Im Laufe der Jahre war Sasso Fratino für viele Wissenschaftler ein natürliches Labor, in dem sie lernen konnten, wie Ökosysteme funktionieren und so Strategien für die Erhaltung der biologischen Vielfalt entwickeln konnten.
Beeindruckende Mischwälder bedecken fast das gesamte Gebiet des Parks, so dass man ihn in seiner ganzen Ausdehnung durchqueren könnte, ohne jemals den üppigen, grünen Bewuchs zu verlassen, der ihn umgibt. Tausend Jahre alte, geschichtsträchtige Wälder, in denen die Beziehung zum Menschen Wurzeln hat, die weit in die Vergangenheit zurückreichen und seit 1012 gut dokumentiert sind, als der Heilige Romuald den Orden der Kamaldulensermönche ins Leben rief, die jahrhundertelang die Hüter und Verwalter dieses Erbes sein sollten.
Üppige Wälder, aus denen das kostbare Holz für die Gerüste monumentaler Bauwerke wie des gigantischen Doms in Florenz oder die langen, geraden Balken für den Bau der Schiffe der Pisaner Flotte gewonnen wurde. Faszinierende Wälder in all ihren Farben, mit all den Grüntönen, die im Herbst in auffällige bernsteinfarbene und rötliche Farbflecken explodieren. Voller meditativer Stille, die sich in einem Moment in erstaunliche Geräusche verwandeln kann und die Gelegenheit für Beobachtungen und Begegnungen bietet.
Das Gebiet des Parks zeichnet sich durch seinen großen Reichtum und seine Vielfalt an Fauna aus, die auch von großem wissenschaftlichen Interesse ist. Die große Ausdehnung der Wälder, das Vorhandensein zahlreicher Pflanzen von beträchtlicher Größe und unterschiedlichem Alter, die Existenz abwechslungsreicher Umgebungen und verschiedener Vegetationstypen sowie die geringe Dichte menschlicher Besiedlung machen den Park zu einem optimalen Gebiet für das Vorkommen und die Ausbreitung von Wildtieren: Hirsche, Damhirsche, Rehe, Wildschweine, Mufflons und Wölfe. Die reiche Vogelwelt umfasst etwa hundert nistende Arten.
Tannen-, Buchen- und Bergahornwälder, Mischwälder mit einer unglaublichen Artenvielfalt sorgen im Herbst für bunte Farbkleckse. Ein Höhepunkt für die Liebhaber der Flora der Natur ist die Frühlingsblüte von Schaumkraut, Schneeglöckchen, Blaustern und Lerchensporn, die am Fuße der Buchen blühen, bevor die sich entfaltenden Blätter das Unterholz verdunkeln.
