Ein silbrig-grauer Bergrücken, der zum Träumen einlädt: Der Regionalpark der Kreideader der Romagna ist ein Erlebnis, das sich vom Sillaro-Tal bis nach Brisighella im Lamone-Tal erstreckt. Der Aufschluss, der längste und eindrucksvollste Kreideaufschluss Italiens, erstreckt sich über 25 km und hat eine durchschnittliche Breite von eineinhalb Kilometern. Das Gebiet zeichnet sich durch das Vorhandensein besonderer Karstmorphologien aus, darunter Dolinen, blinde Täler und zahlreiche Höhlen, die von vielen „Abgründen“ gekennzeichnet sind.
Die Kreide der Emilia-Romagna ist seit kurzem offizielles UNESCO-Weltkulturerbe! Die Höhlen und Karstphänomene in evaporitischen Gesteinen sind aufgrund ihrer einzigartigen und originellen Eigenschaften von universellem Wert.
Eine der schönsten Landschaften im Gebiet der Kreideader der Romagna ist zweifellos der 1971 von der Provinz Ravenna und den Gemeinden Faenza und Brisighella eingerichtete Carnè-Park. Die Landschaft ist typisch karstig und von großem landschaftlichen Interesse, belebt durch eine Abfolge von grasbewachsenen Dolinen, die sich mit Wäldern und Felsen abwechseln. Erwähnenswert sind die Dolinen „Catino di Pilato“ am Fuße des Monte Rontana, die Zwillingsdolinen in Abisso Faenza und die kleine Doline, die als „Dolina del Gufo“ bekannt ist. Es gibt zahlreiche Baumarten, und im Frühling blühen geschützte Arten wie Hundszahn und Orchideen in voller Pracht. Den ganzen Sommer über und bis in den Herbst hinein finden im Carnè-Park eine Reihe interessanter Initiativen statt, die sich an ein Publikum aller Altersgruppen richten, von Kindern bis zu Großeltern.
Die Höhlen von Onferno sind ein Karstkomplex von großem Wert, dessen vollständige wissenschaftliche Erforschung auf das Jahr 1916 zurückgeht. Der Ort wird Onferno genannt, ein Name, der das alte Infernum oder Inferno von 1810 ersetzt. Der ursprüngliche Name weist auf die Besonderheit dieses Ortes hin: Unterhalb des Felsens, auf dem die Stadt steht, befindet sich ein Höhlenkomplex, der sich mehr als 850 Meter in das Innere des Kreideaufschlusses des Val Conca erstreckt.
Die Schönheit der Grotten ist in einen ebenso interessanten natürlichen Kontext eingebettet, der seit 1991 durch die Einrichtung des Riserva Naturale Orientata di Onferno (Orientiertes Naturschutzgebiet Onferno) geschützt wird, dessen Besonderheiten und Landschaften man bei einem Spaziergang auf den verschiedenen Wegen, die es durchqueren, kennen lernen kann. Die dominierenden Bewohner sind die mehr als sechstausend Fledermäuse, die zu mindestens sechs verschiedenen Arten gehören und in den verschiedenen unterirdischen Lebensräumen leben.
Das Reservat ist ein 274 Hektar großes Gebiet von großer Schönheit, mit natürlichen Höhlen, die sich über 850 Meter erstrecken. Es ist wegen seines unbestrittenen naturalistischen Wertes geschützt, da es eine dichte und reiche Vegetation, sogar seltene Wildtiere und eine besondere Geologie aufweist, die eng mit den Kreidefelsen und ihren Schluchten verbunden ist. Es ist ein Gebiet, das sich hervorragend für Ausflüge in die Natur und die Landschaft eignet, sei es zu Fuß, mit dem Fahrrad oder sogar zu Pferd auf den verschiedenen markierten Wegen. Für die Abenteuerlustigen gibt es auch eine unterirdische Führung durch die Kreidehöhlen, die von den Führern des Naturschutzgebiets begleitet wird.
