Dovadola ist eine Stadt im Montone-Tal. Die beiden Furten, an denen die Stadt liegt (vom lateinischen "duo vadora"), gaben dem Ort einst seinen Namen, der mit Sicherheit schon vor den Römern von den Kelten besiedelt war.
Die Spuren der gallischen Besiedlung sind dank der Entdeckung eines Grabs vo keltischen Kriegern ans Licht gekommen.
Im frühen 12. Jh. gehörte die Zitadelle den Erzbischöfen von Ravenna.
Gegen Ende des 12. Jh. ging sie an die Grafen Guidi von Modigliana über, dann an die Ordelaffi (1334) und wieder an die Guidi, die die Herrschaft bis 1405 ausübten, als die Florentiner sie schließlich übernahmen. Im Jahr 1467 tauchte sogar Bartolomeo Colleoni in dieser Gegend auf, der mit seinen Söldnertruppen die Festung eroberte und in Brand setzte.
Die Stadt gleicht noch heute dem alten florentinischen Dorf mit orthogonaler Topographie zwischen dem Flussbett und der Burg der Grafen Guidi.
Die Abtei Sant'Andrea geht auf das 11. Jh. zurück und wurde an der Stelle einer von den Cluniazensern (benediktinischer Reformorden) gegründeten Abtei errichtet. Die Fassade ist im romanischen Stil gehalten; im Innern befindet sich in einem wertvollen Sarkophag des Keramikers Biancini aus Faenza das Grab der seligen Benedetta Bianchi Porro, Schutzpatronin der Stadt und Pilgerziel.
Abtei von Sant'Andrea
Die Burg von Dovadola, die strategisch günstig am Stadtrand an der Staatsstraße 67 von Forlì nach Florenz liegt, beherrscht die Landschaft für alle, die vom Tal oder auch von den Bergen her kommen.
Die heutige Burg, die auf einem alten langobardischen Vorposten errichtet wurde, stammt aus dem 13. Jh. und wurde im 15. Jh. erweitert. Sie ragt senkrecht aus dem Tal hervor und garantierte schon immer, die strategische Kontrolle der Straße, die die Romagna mit der Toskana verbindet. Sie wirkt auch als natürliche Barriere.
Die Kirche der Santissima Annunziata stammt aus dem 14. Jh. und wurde von Dominikanern verwaltet. Das heutige einschiffige Gebäude bewahrt in seinem Innern ein hölzernes Kruzifix aus dem 14. Jh., das von hervorragender Qualität ist.
Dovadola hat auch heute noch die Identität eines Dorfes auf dem Land bewahrt, das an seine Traditionen gebunden ist: vor allem an die Suche und die Zubereitung der hoch geschätzten weißen Trüffel, deren Fest seit mehr als 50 Jahren am dritten und vierten Sonntag im Oktober gefeiert wird.
Ungefähr 7 km vom Dorf entfernt, auf dem Gipfel des gleichnamigen Hügels, befindet sich die Einsiedelei von Monte Paolo, wo der heilige Antonius von Padua in dem kleinen Franziskanerkloster mehr als ein Jahr lang (1121/1122) lebte.
Damals befand sich die Einsiedelei in einer anderen Landschaft als heute, die im Laufe der Jahrhunderte durch Erdrutsche völlig zerstört worden ist.
Die Behausung der Mönche befand sich auf einer Anhöhe, einige hundert Meter südlich der heutigen Wallfahrtskirche. Die "Grotte" (die der Volksmund als Zufluchtsort des Heiligen zur Abgeschiedenheit und zum Gebet bezeichnet) befindet sich hingegen einige hundert Meter weiter westlich und ist zu Fuß über den "Weg der Hoffnung" erreichbar. Bemerkenswert ist auch die moderne und zeitgenössische künstlerische Ausstattung der Kirche (die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jh. vollständig mit Fresken ausgemalt und im neogotischen Stil umgebaut wurde). Im Jahr 2000 wurde in der Nähe der Eremitage ein mit Mosaiken geschmückter Weg angelegt, der an die entscheidenden Phasen im Leben des Heiligen erinnert.