Terra del Sole

Terra del Sole verfügt über eine Altstadt aus der Renaissance und ist ein Beispiel einer befestigten "idealen Stadt". Terra del Sole oder "Eliopoli" (Stadt der Sonne) ist ein bewundernswertes Beispiel für das neue Stadtplanungsmodell, das sich in Italien im 16. Jh. unter dem Einfluss der theoretischen Idealbilder und Erfahrungen der Militäringenieure durchsetzte.

2005 wurde die Stadt mit dem prestigeträchtigen Gütesiegel "Borgo Bandiera Arancione" (Dorf mit der orangenen Fahne) ausgezeichnet, mit dem der italienische Touring Club Gemeinden im Landesinneren zertifiziert, die sich durch ihr hervorragendes Angebot und die Qualität ihrer Gastfreundschaft auszeichnen.

Alter Stadtplan

Nicht als einfache Festung, sondern als "Festungsstadt" konzipiert, überrascht diese prächtige Renaissance-Zitadelle das ganze Jahr über ihre Besucher.

Die Stadt wurde 1564 auf Geheiß des Großherzogs der Toskana, Cosimo I. De' Medici, zum Schutz der Grenze zum Kirchenstaat errichtet, und zwar nach den städtebaulichen Regeln der damaligen Zeit, die auf einem harmonischen Verhältnis zwischen Raum und Volumen beruhten.

Die Stadtmauern, die sich über mehr als 2 km erstrecken, haben den Charme einer Festungsstadt bewahrt, in der die Paläste mit symmetrischer Regelmäßigkeit angeordnet sind, ein seltenes Beispiel für Militärarchitektur.

Man kann die Burg Capitano delle Artiglierie bewundern, die zur Verteidung des florentinischen Ortes erbaut wurde, sowie die Burg des Gouverneurs, die zur Verteidung des römischen Ortes diente, sowie die zentrale Piazza d'Armi, ein wahrer "städtischer Nabel" gemäß dem von Francesco di Giorgio Martini entworfenen Schema der "Stadt im menschlichen Maßstab". Sie wird von den beiden wichtigsten Gebäuden der Stadt überragt: der Kirche Santa Reparata und dem gegenüberliegenden Palazzo dei Commissari oder Palazzo Pretorio, um die beiden Gewalten zu betonen, die dem geordneten zivilen Leben vorstehen.

Im Innern des Palazzo Pretorio veranschaulicht das Museum für Mensch und Umwelt die Entstehung und Entwicklung der Zitadelle. Von besonderer Bedeutung ist der Strafgerichtssaal, der mit den Wappen der großherzoglichen Kommissare, die über zwei Jahrhunderte lang die Provinz Toskana-Romagna regierten, reich ausgemalt ist.

Terra del Sole bietet, auch dank seiner Umgebung, zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten, mit Wanderungen und Radtouren in der Natur, zu interessanten historischen Orten und in geologisch und landschaftlich reizvolle Gebiete.

Am ersten Sonntag im September wird der traditionelle "Palio di Santa Reparata" mit mehr als 300 Teilnehmern aus den historischen Stadtteilen in Kostümen des 16. Jh. abgehalten. Zu diesem Anlass verwandelt sich die Stadt: in Stadtteile mit Wandmalereien, fahnengeschmückten Palästen und Burgen, von Händlern, Marktschreiern und Schmierenkomödianten bevölkerten Plätzen und Wachablösungen. Dann ziehen historisch gekleidete Menschen, antike Armbrustschützen und Tauzieher, Musikanten und Fahnenschwinger durch die Straßen.

Auf dem gleichnamigen Hügel, 2,5 km von Terra del Sole entfernt, erhebt sich die Rocca di Monte Poggiolo, die einen weiten Blick über die gesamte Romagna bis hin zur Adria ermöglicht. Die erste florentinische Festung mit rhombenförmigem Grundriss, die von Giuliano da Maiano (1471) entworfen wurde, verlor Ende des 16. Jh. an Bedeutung, als Terra del Sole entstand, das mit einer Bastion ausgestattet wurde und eine geeignetere Größe für die Verteidigung im Zeitalter der sich neu entwickelten Formen der Artillerie hatte.

Eine natürliche Fortsetzung von Terra del Sole ist die Stadt Castrocaro, in der sich ein historisches Thermalbad befindet.