Der Rundgang Leonardo da Vinci und Cesare Borgia: Genialität und Intellekt bei Hofe führt uns auf die Reise, die Leonardo da Vinci 1502 in die Romagna unternahm und die am Hofe von Cesare Borgia, bekannt als Valentino, sehr beliebt war.
Die Strecke verläuft zwischen den Provinzen Forlì, Cesena, Ravenna, Rimini und Ferrara mit besonderem Schwerpunkt auf der Stadt Imola. In Imola entwarf Leonardo den berühmten Stadtplan, ein kartografisches und künstlerisches Werk von unschätzbarem Wert, das seine engen Beziehungen zum Herzogtum Borgia bestätigt.
Cesare Borgia wollte die Romagna zu einem einzigen Herzogtum vereinigen und machte sich Mitte November 1499 daran, Castel Bolognese zu erobern, indem er die feindlichen Gesandten in der Festung Castel San Pietro einschloss. Von hier aus begann der Feldzug nach Forlì gegen die Gräfin Caterina Sforza, die sich für drei Wochen in die Festung flüchtete.
Cesare Borgia übernahm den Titel des Kirchenvikars in den beiden Städten, und heute trägt die Rocca di Castel Bolognese sein Wappen an der Stelle, an der der Legende nach die Bresche geöffnet wurde, durch die der Valentino durchbrach.
Im Sommer 1503 schien Cesare Borgia nichts mehr aufhalten zu können: Er nutzte seine militärischen, politischen und vor allem dynastischen Fähigkeiten und vollendete die Gründung seines Herzogtums, indem er nach San Leo zog.
Leonardo da Vinci erreichte die Romagna dank der Gastfreundschaft am Hof von Cesare Borgia. Der Condottiero, der nun alle Gebiete der Romagna erobert hatte, musste sich darum kümmern, dieses Gebiet mit einer modernen zivilen und militärischen Infrastruktur auszustatten.
Genau zu diesem Zeitpunkt bat er Leonardo da Vinci um Hilfe, der mittlerweile für seine Entwürfe bekannt und berühmt war. Bis heute kennen wir diese wenigen Monate von Leonardos Reise in die Romagna nur dank des so genannten Codex L, dem Notizbuch, in dem er Notizen und Beobachtungen über Befestigungen, Ausgrabungen des Geländes, technische Probleme, Studien über den Vogelflug, die Bewegung des Wassers und Notizen zur Arithmetik niederschrieb.
In Cesena, einem der Hauptsitze des Herzogtums von Cesare Borgia, entstanden in jenen Jahren die meisten Werke Leonardos, vor allem solche, die der Verteidigung dienten. In der Villa Silvia Carducci, in der sich das äußerst originelle Musicalia-Museumbefindet, kann man außerdem eines der ersten Beispiele eines mechanischen Musikinstruments in der Geschichte besichtigen: die mechanische Trommel von Leonardo Da Vinci.
Seine Leidenschaft für Musikinstrumente führte ihn nach Rimini, wo er sich nicht nur auf die mit den Kriegsereignissen zusammenhängenden Probleme beschränkte, sondern sich auch mit anderen Aspekten befasste, wie zum Beispiel mit der Entwicklung komplexer akustischer Systeme, die zur Unterhaltung bei höfischen Festen eingesetzt werden sollten.
Wenn wir nun nach Cesenatico fahren, können wir auf jeden Fall einen Spaziergang entlang des Hafenkanals machen, der heute eines der wichtigsten Monumente der Stadt ist und von dem aus man die architektonische Schönheit und die warme Atmosphäre dieses Badeortes voll genießen kann.
Am „6. September 1502, um 3 Uhr nachmittags“ war Leonardo in Cesenatico, um den Plan des Kanalhafens zu zeichnen (das Projekt blieb auf dem Papier), und als er den Malatesta-Turm am Rande der Stadt (heute eine Ruine) bestieg, skizzierte er den Panoramablick auf das kleine Dorf am Meer.
Das Museum in Sogliano al Rubicone ist der „Romagna-Periode“ von Leonardo da Vinci gewidmet und hat zum Ziel, die Besonderheiten der Region und ihrer Traditionen anhand der Beobachtungen und Analysen dieses außergewöhnlichen Genies zu veranschaulichen.
Die Route wird daher die Geschichte von Leonardos Erfindungen mit den Orten der Renaissance, die mit Leonardos Leben und Studien verbunden sind, mit der Entdeckung der Besitztümer und Festungen, die dank der großen militärischen Kampagne von Cesare Borgia, Herzog der Romagna, zwischen 1501 und 1503 erobert wurden, verweben. Es gibt auch eine Route im Zusammenhang mit den Wechselfällen von Caterina Sforza, die untrennbar mit den Ereignissen dieser beiden historischen Figuren, der Dame von Forlì und der gefürchteten Rivalin von Cesare Borgia, verbunden ist.
TECHNISCHE INFOS
Entfernung: 377 km
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